Ich heiße Katrin und bin 28 Jahre alt.
Als ich im September 2015 von meiner Schwangerschaft erfuhr, waren mit Tragen und Tücher zwar ein Begriff, allerdings hatte ich keine Ahnung, wie vielfältig die Tragewelt ist.
In Wahrheit war ein Kinderwagen das erste, was ich in der Schwangerschaft für mein Baby gekauft habe.
Als ich im sechsten Monat war, brachte meine Arbeitskollegin ihr Baby mit zur Weihnachtsfeier.
In einem Tuch.
Ich war so begeistert und habe sie sofort mit Fragen gelöchert.
Sie hat mir dann auch gleich gezeigt, wie man die Wickelkreuztrage bindet.
Ihre kleine Tochter war da gerade drei Monate alt und wirkte so zufrieden in dem Tuch.
Ein paar Tage später brachte mir eine andere Kollegin ein Tragetuch mit zur Arbeit.
Sie nutze es selbst nicht und hatte bei der Weihnachtsfeier gesehen, wie begeistert ich vom Tragen war.
Ich kaufte ihr also das Tuch, ein Didymos Lisa, sofort ab.
Als die Hebamme mich ein paar Wochen später daheim besuchte, sah sie das Tuch im Kinderzimmer liegen.
Sie freute sich total, dass ich tragen möchte und versprach, es uns direkt nach der Geburt zu zeigen.
Auch die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs war eine begeisterte Tragemama und widmete dem Tragen einige Zeit.
Wir durften unsere Tücher und Tragen mitbringen und sie erzählte ganz viel dazu.
Zwei Wochen nach der Geburt unserer Tochter fühlte ich mich dann bereit, es selbst zu versuchen.
In Anwesenheit meiner Hebamme und meines Mannes machte ich meinen ersten Versuch.
Ich war so aufgeregt.
Ich wollte ja dem kleinen Menschen nicht weh tun.
Aber es klappte ganz wunderbar und die kleine schien sich direkt wohl zu fühlen.
Und mir machte es so viel Spaß, dass ich seitdem fast jeden Tag trage.
Eine Trageberatung habe ich nicht gemacht.
Es klappt auch ohne.
Meine Hebamme hat mir viel gezeigt, ich habe viel gelesen und Videos geschaut und inzwischen kenne ich privat eine Trageberaterin, die bei neuen Sachen manchmal kurz drüberschaut.
Inzwischen ist meine Tochter acht Monate alt und wird eigentlich täglich getragen.
Und die Tücher sind mein Hobby geworden.
Eltern die tragen wollen, würde ich als erstes sagen: „Lasst euch nicht verrückt machen.
Tragen ist keine Wissenschaft, auch wenn gewisse Gruppen von Menschen euch das vermitteln möchten.
Wichtig ist, dass ihr euch für den Anfang eine Trage oder eine Bindeweisen sucht, mit der ihr euch wohl und sicher fühlt.
Auch eine Trageberatung ist sehr nützlich und in vielen Situationen auch sinnvoll.
Aber das wichtigste ist, dass das Tragen euch und eurem Kind gut tut.
Alles andere kann man lernen.“
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