Um wirklich von allen Vorteile des Tragens zu profitieren, achte darauf, dass Du Dein Baby richtig trägst. Das ist gar nicht so schwierig, wie es sich auf den ersten Blick anhört und muss auch nicht bei den ersten Malen perfekt klappen. Ein paar Punkte solltest Du allerdings langfristig beachten.
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Wie wichtig ist richtiges Tragen?
Obwohl es immer mal wieder entsprechende Berichte gibt, ist kein Fall bekannt, in dem Tragen einem Baby geschadet hat. Auch wer anfangs nicht gleich alles perfekt macht, sollte sich keine Sorgen machen. Damit wirklich Haltungsschäden entstehen können, musst Du Dein Baby schon über sehr lange Strecken falsch tragen. Und selbst dann kenne ich bisher keinen medizinischen Beweis dafür.
Auch wenn Dein Kleines also anfangs etwas schief sitzt oder nicht perfekt angehockt ist – nicht aus der Ruhe bringen lassen. Übung macht auch hier den Meister. Übrigens ist es sehr häufig, dass Babys kurz weinen oder meckern, wenn sie ins Tuch gebunden oder in die Trage gesetzt werden. Vor allem, wenn Du selbst noch unsicher bist und das Einbinden lange dauert, überträgt sich diese Stimmung schnell auf das Kind. Sobald Du ein paar Schritte gehst, hört dein Kleines in der Regel auf und genießt die Nähe.
Baby richtig tragen – Checkliste
- Anhock-Spreiz-Haltung: Die Knie sind angezogen und höher als der Po bzw. das Windelpaket, fast schon auf Höhe des Bauchnabels.
- Beinchen aus der Trage: Auch wenn manchmal etwas anderes behauptet wird – auch bei kleinen Babys gehören die Beinchen aus der Tragehilfe bzw. dem Tuch. Einzig der Glückskäfer Tragesack hat einen Außensack, sodass die Beine des Kindes auch umhüllt sind.
- Stegbreite: Der Steg, also das Stück Stoff oder Tragehilfe, das sich zwischen den Beinchen des Traglings befindet, muss zur Größe des Kindes passen. Idealerweise reicht der Steg immer von Kniekehle zu Kniekehle bzw. hört kurz vor dieser auf.
- Runder Rücken: Trage-Neulinge machen sich oft Sorgen, weil das Baby im Tragetuch so sehr „zusammensackt“. Das ist völlig unbegründet. Im Gegenteil, dieser runde Rücken ist in den ersten Lebensmonaten die natürliche Stellung für das Baby und erfolgt nicht, weil es zu wenig Halt hat. Denk nur einmal daran, wie es im Bauch gelegen hat. Den Rücken durchstrecken lernen die Kinder erst allmählich bis sie irgendwann sitzen können. Vorher reicht die Muskulatur noch nicht aus, um den Rücken gerade zu halten und die Wirbelsäule ist noch zu stark gekrümmt. Im Tragetuch oder in einer guten Babytrage wird der runde Rücken optimal gestützt.
- Kopf stützen: Bis Dein Baby den Kopf selbständig und sicher halten kann, musst Du zusätzlich auf eine Unterstützung achten. Im Tragetuch kann man ein kleines Tuch am Nacken einschlagen, um Halt zu bieten. Wenn das Kind schläft, kannst Du das Tuch über den Kopf ziehen. Bei fertigen Babytragen hast Du auch immer eine Möglichkeit, den Kopf zusätzlich zu stützen.
- Kopfkuss-Höhe: Je weiter unten ein Kind getragen wird, desto anstrengender ist es, sowohl für den Tragenden, als auch für den Tragling. Ideal ist die Position, wenn Du deinem Baby bequem einen Kuss auf den Kopf geben kannst. Höher sollte es allerdings nicht mehr sitzen.
- Fest eingebunden: Grundsätzlich gilt, je fester das Tuch bzw. die Babytrage gebunden sind, desto besser. Für die Eltern ist es leichter zu tragen und das Kind wird besser gestützt. Natürlich muss Dein Kind noch atmen können – allerdings ist „zu fest“ wirklich schwer zu erreichen. Wenn Du denkst, jetzt ist es ein bisschen zu fest, ist es meist genau richtig.
- Blickrichtung zum Tragenden: Auch wenn manche Babytragen eine Trageweise mit dem Blick nach vorne anbieten, solltest Du auf diese vor allem anfangs lieber verzichten. Erst mit ca. einem Jahr und nur für kurze Strecken kann man diese Trageweise auch mal ausprobieren. Denn die Haltung, die die Kinder dadurch einnehmen, ist nicht optimal. Außerdem sind vor allem kleine Kinder überfordert mit den vielen Reizen, die auf sie einprasseln.
- Atmung: Natürlich muss das Baby im Tragetuch oder der Trage Luft bekommen. Zwar sind nur sehr, sehr wenige Fälle bekannt, in denen ein Säugling im Tuch erstickt ist – geh trotzdem auf Nummer sicher. Besonders aufpassen musst Du in der sog. Wiegehaltung, wenn das Kind liegend getragen wird. Sicherheitshalber wird von dieser Trageweise deshalb meist abgeraten.
- Arme: Anfangs werden die Arme bzw. Schultern des Babys immer mit eingebunden. Erst, wenn genügend Rumpfkontrolle vorhanden ist und das Kind sicher sitzen kann, können die Arme oben aus dem Tragetuch genommen werden. Natürlich spricht nichts dagegen, dass bei bestimmten Bindeweisen und Tragehilfen die Hände seitlich herauskommen.
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